Thema des Monats März 2021: Interview mit dem Stadtteilmanagement Westhagen - zum Sommer 2021 verabschieden sich die Quartiersmanager Marco Mehlin, Tania Salas und Daniel Schertel - viele Spuren hinterlassen - "Man geht nie so ganz" - DANKE - Blaupause für andere Städte und Stadtteile

"Man geht nie so ganz" ist der Titel eines Liedes von Trude Herr. Dies trifft auch auf das Stadtteilmanagement von Westhagen zu. Vor gut 20 Jahren wurde Westhagen Teil des Städtebauprogramms "Soziale Stadt" der Bundesregierung - und jetzt wird zum Sommer 2021 die Betreuung durch raumscript beendet. Die jetzigen Stadtteilmanager Tania Salas, Marco Mehlin und Daniel Schertel ziehen eine positive Bilanz. Bereichert wird das Interview durch drei Fotogalerien.

 

Auf diesem Internetauftritt gibt es noch eine Rubrik über Westhagen (hier klicken). Unvergessen sind die WesthagenNächte (hier klicken) und die Läufe für Frieden und Toleranz 2004 (hier klicken) und 2008 (hier klicken) mit schönen Fotogalerien. Die Idee der Pausenliga und des Pausensports hat bundesweit in Schulen und Vereinen große Wellen gemacht (hier klicken).

 

Zum Internetauftritt des Stadtteils Westhagen hier klicken.

 

Und häufig war Westhagen und waren Westhagenerinnen und Westhagener Thema des Monats. Eine Auswahl:

Strahlende Gesichter beim Empfang bei Oberbürgermeister Rolf Schnellecke im Rathaus:  Marco Mehlin (Zweiter von links) übergibt mit Organisatoren des Laufes für Frieden und Toleranz 2004 ein Fotoalbum
Strahlende Gesichter beim Empfang bei Oberbürgermeister Rolf Schnellecke im Rathaus: Marco Mehlin (Zweiter von links) übergibt mit Organisatoren des Laufes für Frieden und Toleranz 2004 ein Fotoalbum
Tania Salas (von links), Marco Mehlin und Daniel Schertel
Tania Salas (von links), Marco Mehlin und Daniel Schertel

raumscript ist vor allem für Kommunen und kommunale Einrichtungen im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung tätig. Wesentliche Bestandteile der Arbeit sind das strategische Vordenken und die partnerschaftliche Entwicklung von Lösungen und Handlungsmöglichkeiten. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der integrierten Stadtplanung, dem Themenfeld Soziale Stadt, im Stadtmarketing, der Zentrenstärkung und Leitbildentwicklung. Moderationen, gutachterliche Tätigkeiten, Steuerung von Leitbildverfahren und Beratungen im Stadtumbau können mit Schnittstellen zu weiteren Handlungsfeldern und Akteuren der Stadtentwicklung verknüpft werden.

 

Bundesweit arbeitet raumscript  seit über fünfzehn Jahren erfolgreich vom Standort Berlin aus mit unterschiedlichen Auftraggebern zusammen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Büros können auf eine große Erfahrung bei der inhaltlichen und organisatorischen Begleitung von Projekten und Aufträgen im urbanen Kontext zurückgreifen.

 

Kontakt: Diplom-Ingenieur Marco Mehlin, Stadtplaner
Schwedter Str. 34a, 10435 Berlin

 

Fon 0049 30 89 208 516
Fax 0049 30 89 208 513

 

E-Mail: kontakt(at)raumscript.de

 

www.raumscript.de

 

Was wird euch nach der langen Tätigkeit in Westhagen am meisten in Erinnerung bleiben?

 

Zunächst einmal müssen wir erwähnen, dass unser Büro in Berlin angesiedelt ist, wo wir auch alle drei leben. Gerade, weil wir nicht täglich in Westhagen waren, war die Fahrt in den Stadtteil immer mit einem gewissen Überraschungsmoment verbunden: Was hat sich seit letzter Woche verändert? Auf wen treffen wir heute alles? Was treibt Westhagen gerade um? Diese Fragen machten unsere Arbeit in gewisser Weise immer wieder spannend.

Wie hat sich Westhagen im Laufe der Zeit verändert?

 

Zum einen natürlich baulich. Es sind viele schönen neue Orte entstanden wie die Gärten der Nationen, die Halberstädter Straße mit dem schicken Schuleingang oder auch der gerade entstehende Übergang am Dresdener Ring. Was sich überhaupt nicht geändert hat, ist das starke Interesse und das Engagement der Menschen hier vor Ort. Seit Beginn unserer Tätigkeit haben wir wahrgenommen, dass es immer wieder neue Menschen zu uns gezogen hat, die sich für ihren Stadtteil eingesetzt haben.

 

Wie lief die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, mit den Einrichtungen und der Ortspolitik ab?

 

Wir haben unterschiedliche „Interessensgruppen“ über die Jahre hinweg gegründet und moderiert. So gab es zum Beispiel eine Gruppe, die sich mit der Organisation des jährlichen Bürgerfestes auseinandergesetzt hat. Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit dem Image des Stadtteils und eine andere mit den Belangen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen aus Westhagen. Darüber hinaus gab es das zentral Bürgergremium „Freunde Westhagens“, das ein Querschnitt aus Westhagenerinnen und Westhagenern und Menschen, die hier arbeiten gebildet hat. Zudem gab es viele Einzelveranstaltungen zum Beispiel baulichen Projekten oder der Zukunft Westhagens ganz allgemein. Wir sind stolz darauf, dass in all diesen Formaten immer Menschen aktiv waren, die sehr viele Einrichtungen widergespielt haben.

 

Nicht verzweifeln: Durch Anklicken können die Fotos einfach vergrößert werden!

Gab es sowas wie tägliche Arbeit, die nicht geprägt war von Veranstaltungen oder Sitzungen?

 

Uns war immer wichtig, dass wir viel mit den Menschen vor Ort reden und zuhören. Sehr viel unserer Arbeit bestand daher aus Gesprächen. In Westhagen aber auch zum Beispiel am Telefon oder Kommunikation mittels E-Mail.

 

Welche Projekte lagen euch besonders am Herzen?

 

Zum einen sind da die städtebaulichen Projekte zu nennen. Also die Beteiligungsveranstaltungen zu den Baumaßnahmen in Westhagen. Hier zeigte sich schon sehr frühzeitig wie wichtig es ist, wenn viele unterschiedliche Menschen ihre Vorstellungen äußern können, was ihnen gefällt und was auch nicht. Wenn man etwas baulich schafft, das langfristig anziehend wirkt und den Leuten gefallen soll, sollte man keine Mühen scheuen, die Menschen, für die man baut, auch dabei einzubeziehen.

 

Zum anderen sind das die Feste gewesen, wie der Weihnachtsmarkt oder das Bürgerfest. Viele Menschen haben gar keine Vorstellung davon, wie viel Arbeit darin steckt. Dies zu vermitteln und am Ende gemeinsam stolz auf das Geschaffene zu blicken, war immer ein wunderbares Gefühl.

 

Wie wichtig war die Öffentlichkeitsarbeit?

 

Öffentlichkeitsarbeit, also die Werbung für unsere Tätigkeit und die Animation mitzumachen sind unser tägliches Brot. Wir haben in den Jahren sehr viele Flyer, Handzettel, Poster, Presseartikel, Aushänge, Broschüren und so weiter hergestellt. Nicht immer ist nachvollziehbar, was gut und was nicht so gut ankam. Eindeutig ist auf jeden Fall, dass Westhagen zu Beginn unserer Arbeit ein schlechtes Image in Wolfsburg hatte. Nur durch eine aktive und positive Pressearbeit, viele Pressetermin und dem stetigen Wiederholen von positiven Aspekten und dem Demonstrieren von all den Aktivitäten hier im Stadtteil konnte es gelingen, Westhagen in das Licht zu rücken, dass der Stadtteil auch verdient.

 

Gibt es Personen, die über die Jahre hinweg am auffälligsten für den Stadtteil aktiv waren?

 

Sicherlich – wir möchten hier aber keine Namen nennen. Wichtig ist, dass es gar nicht darauf ankommt, wie lange man aktiv ist. Selbst Gespräche mit Menschen, die wir vielleicht nur einmal gesehen haben, waren im Endeffekt wichtig. Jede Person ist anders, hat eigenen Interessen und unterschiedlich viel Zeit sich einzubringen. Entscheidend ist, allen die Möglichkeit zu geben, sich nach ihren Vorstellungen zu beteiligen.

 

Gibt es Menschen, bei denen ihr euch besonders bedanken möchten?

 

Das wäre eine lange Liste und würde wohl dazu führen, dass man die ein oder andere Person dann doch vergisst. Daher mal so: Viel Dank gilt an all die Menschen, die auch bei Wind und Wetter, im Sommer wie im Winter, morgens oder auch abends zu unseren Veranstaltungen und Sitzungen kamen. Wir haben das Gefühl, dass sie das vor allem aus ihrem Interesse an Westhagen getan haben. Dafür Danke!

 

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