Thema des Monats September 2011: Schulanfang - Wie werden Westhagener Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Verkehrserziehung auf diese Situation vorbereitet?

Da macht Verkehrserziehung Spaß: Rainer Stapel überquert mit seinen jungen  Schützlingen die Dessauer Straße vorschriftsmäßig auf dem Zebrastreifen
Da macht Verkehrserziehung Spaß: Rainer Stapel überquert mit seinen jungen Schützlingen die Dessauer Straße vorschriftsmäßig auf dem Zebrastreifen

"Nach links schauen, und jetzt nach rechts schauen", fordert Rainer Stapel von der Polizeiinspektion Helmstedt-Wolfsburg Schülerinnen und Schüler der Klasse 2b der Regenbogen-Grundschule auf. Die Autos stoppen. Rainer Stapel überquert nun mit seinen Schützlingen den Fußgängerüberweg vor der Schule an der Dessauer Straße. Alle tragen leuchtend gelb-grüne Schutzwesten, damit sie schon aus weiter Entfernung von den nahenden Autofahrern gesehen werden. Fröhlich kommen sie auf der anderen Straßenseite an.

Kontaktbeamter Jürgen Fechner aus Westhagen
Kontaktbeamter Jürgen Fechner aus Westhagen

Verkehrserziehung wird in der Polizeiinspektion Helmstedt-Wolfsburg groß geschrieben. Verkehrssicherheitsberater Rainer Stapel kümmert sich seit rund zehn Jahren in Wolfsburg um diesen wichtigen Bereich von Schule und Polizei.  Stapel schult sich für diese Aufgabe in Fachlehrgängen und bei Treffen der niedersächsischen Präventionsmitarbeiter der Polizei. Im Kommissariat Helmstedt gibt es mit Godehard Gatzemeier ebenfalls einen Präventionsmitarbeiter für die Verkehrserziehung. Weitere Unterstützung erhält der Polizeioberkommissar von den Wolfsburger Kontaktbeamten: Klaus-Peter Kunkel (zuständig für Detmerode), Thorsten Suppra (Innenstadt und Hellwinkel), Reinhard Durdel (Nordstadt), Jürgen Fechner (Westhagen) und Armin Schramm (Laagberg und Wohltberg). "Wir arbeiten sehr gut zusammen und ich erhalte große Hilfe von ihnen", lobt er seine Kollegen. Eng arbeitet Stapel auch mit der Verkehrswacht Wolfsburg zusammen, in der er im Vorstand als Beisitzer aktiv ist.

Rainer Stape im Einsatz
Rainer Stape im Einsatz

"Die Verkehrserziehung beginnt schon im Kindergarten", erzählt Rainer Stapel. Besonders eng arbeitet er in Westhagen mit den Kindergärten der Arbeiterwohlfahrt (AWO), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der evangelisch-lutherischen Bonhoefferkirchengemeinde zusammen. "Wir machen viele praktische Übungen", so Stapel. So sehen es auch Cordula Kohler und Britta Schumacher von der AWO. "Zweimal im Jahr üben wir mit Rainer Stapel mit den fünf- und sechsjährigen Kindern aus der Vorschulgruppe", sagt Britta Schumacher. "Wir gehen den Schulweg ab, üben das Überqueren der Straßen, gehen über Zebrastreifen und Ampeln", ergänzt sie. Höhepunkte für die AWO-Kids sind die Besuche bei der Polizei in der Heßlinger Straße. "Die Kinder freuen sich immer riesig darauf", stellt Erzieherin Schumacher fest.

 

Regelmäßig gibt es an den beiden Grundschulen - der Regenbogenschule und der Hans-Christian-Andersen-Schule - Verkehrswochen. Dabei erwerben die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen ein "Fußgänger-Diplom" in zehn Stunden Verkehrsunterricht ("Mobilitätserziehung"). Wie die Kontaktbeamten steht Stapel auch häufig vor Schulen und Kindergärten, um Autofahrer und Radler auf die Kinder aufmerksam zu machen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.polizei.niedersachsen.de/wolfsburg.

Klaus Seiffert von der Verkehrswacht Wolfsburg
Klaus Seiffert von der Verkehrswacht Wolfsburg

Sehr gut ist die Zusammenarbeit zwischen der Verkehrswacht Wolfsburg und dem Albert-Schweitzer-Gymnasium. Mit den fünften Klassen und ab der zehnten Klasse werden verschiedene Aktionen durchgeführt. "Das Lehrerkollegium und Andrea Krause unterstützen uns prima", lobt Klaus Seiffert, Vorsitzender der hiesigen Verkehrswacht, die Schullverantwortlichen. "Mit den fünften Klassen machen wir zum Beispiel Tempomessungen und Befragungen von Autofahrern, damit die Kinder aus der Rolle des Verkehrsteilnehmers herausschlüpfen und zum Beobachter im Straßenverkehr werden", nennt Seiffert einige Aktionen mit dem Westhagener Gymnasium. "Wir wollen ihnen deutlich machen, welche Auswirkungen Ablenkungen bei Autofahrern wie telefonieren mit dem Handy und Zigarretten anzünden haben können", so Seiffert weiter. Bei den Schulstunden sind  Rainer Stapel und Jürgen Fechner mit dabei.

 

Mit den älteren Schülerinnen und Schülern stehen Fragen wie Drogen - Alkohol und Warum sind gerade junge Fahranfänger so gefährdet? im Vordergrund des Verkehrsunterrichtes. Es werden zum Beispiel Reaktionstests bei verschiedenen Geschwindigkeiten und bei unterschiedlichen Straßenbelegen wie Nässe und Glätte durchgeführt. Und das Verhalten im Bus. Und wie entsteht ein toter Winkel im Spiegel? Und, und  ....  Immer mit von der Partie: Neben Klaus Seiffert und Rainer Stapel noch Jürgen Pohl von der Wolfsburger Verkehrs GmbH und Rolf-Dieter Bobrowski von der Verkehrswacht

 

Vor drei Jahren wurde auch ein Angebot für Schülerinnen und Schüler an der Regenbogen-Ganztagsschule von der Verkehrswacht durchgeführt.

 

Aber die Verkehrswacht meldet sich energisch zu Wort, um vor Gefahren für Schulkinder zu warnen. So wurde neben Ehmen und Mörse auch vor der Hans-Christian-Andersen-Grundschule das Tempo von Fahrzeugen gemessen. "Gäbe es die Möglichkeit, direkt bis vor die Klassentür zu fahren, würden viele Eltern das praktizieren", kritisiert Seiffert. Und er fordert eine massive Geschwindigkeitskontrolle vor Schulen - mit Bußgeldern.

 

Zusätzliche Informationen zur Wolfsburger Verkehrswacht im Internet unter www.verkehrswacht-wolfsburg.de.

 

Auf unserem Internetauftritt ist das Thema des Monats Mai "Rasende Radfahrer vor Schulen"

Erhöhen gelbe Streifen auf der Fahrbahn die Sicherheit von Fußgängern?
Erhöhen gelbe Streifen auf der Fahrbahn die Sicherheit von Fußgängern?

Eine Idee für mehr Sicherheit? In Chiang Mai/Nordthailand sind auf die Fahrbahnen gelbe Streifen (wahrscheinlich geklebt) angebracht. Immer etwa zehn bis 15 Streifen hintereinander. Fährt der Autofahrer ( oder auch Fahrradfahrer) darüber, entsteht ein leichtes Rattern. Dieses leichte Rattern behindert in keinster Weise Weise das Fahrverhalten - es ist aber ein Hinweis für ihn, dass er mehr aufpassen muss. Diese Streifen sind vor Kränkenhäusern, Schulen usw. angebracht. Auch eine Idee für Wolfsburg? Vor Kindergärten, Schulen, Altersheimen, Kirchen ...