Herzlichen Glückwunsch: Das Programm "Integration durch Sport" feiert 30-jähriges Jubiläum - Deutscher Olympischer Sportbund- LandesSportBund Niedersachsen - CVJM Wolfsburg von Anfang an dabei

30 Jahre Integration durch Sport - dies ist im sozialen Sport fast schon eine "Ewigkeit". 1989 wurde das Programm "Sport für alle - Sport mit Aussiedlern" gestartet. Das Programm ist ein voller Erfolg. Aber auch schon vor 1989 war der organisierte Sport in vielfältiger Art und Weise aktiv, um im sozialen Bereich jungen und älteren Menschen zu helfen. Im Thema des Monats September 2019

werden einige Aspekte angesprochen. Weitere Informationen im Internet www.integration.dosb.de und direkt beim Deutschen Olympischen SportBund 069/6700-0. Beim LandesSportBund Niedersachsen gibt es vielfältige Hilfen. Informationen im Internet und telefonsich 0511/1268-0. Informationen zum Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte www.nish.de.

 

Der  CVJM Wolfsburg war bis 2010 Stützpunktverein im Programm "Integration durchSport" und ist es seit 2019 wieder.

Ausführungen zum Thema "Sport und Migration" von Professor Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe

Das Thema Sport und Migration beschäftigt den Sport in Deutschland seit über 100 Jahren. Allein seit 1945 gibt es mit den Flüchtlingen nach dem Weltkrieg, den „Gastarbeitern“ der 1960er Jahren, den Neubürgern aus der Sowjetunion seit 1989 und der aktuellen Migration schon vier unterschiedliche Situationen, in denen große Eingliederungsbestrebungen in den Vereinssport zu verzeichnen sind und die Sportorganisationen darauf intensiv reagiert haben. Nicht alles gelang, aber einiges konnte in Bewegung gesetzt werden.

 

Die Sportgeschichtsforschung ist anhand der historischen Analyse von Migration und Sport dabei zu folgenden periodenübergreifenden Schlüssen einer gelingenden Integration in den Sport gekommen: Integration im Sport ist geschlechtsabhängig. In der Regel stell(t)en überwiegend Männer die Vorstände und Frauensport war lange Zeit untergeordnet. Trotz allmählicher Angleichung der Geschlechter hat es ein muslimisches Mädchen im Sport schwerer als ein deutscher Junge. Integration im Sport ist leistungsabhängig: Der deutsche (Leistungs)Sport benötigt(e) stets erfolgreichen Nachwuchs und investiert in leistungsstarke Kinder und Jugendliche. Sportlich veranlagten Ausländern gelingt daher auch sozial eine Integration in den Sport besser, andere Migranten geben eher auf. Integration im Sport ist sportartenabhängig Sportarten aus anderen Gesellschaften müssen kulturell integrierbar oder weltweit akzeptiert sein (Fussball), und sie müssen kulturgeschichtlich anpassbar sein (Yoga, Bauchtanz). Gesellschaften mit traditionellem Rollenverständnis oder Kleidungstabus (Schulschwimmen) tendieren eher zu traditionell verteilten Zuweisungen zu Sportarten (Mädchen – Gesundheitssport / Jungen – Kraftsport). Integration im Sport gelingt eher bei vorheriger Sportsozialisation: Wenn sich Sportorganisationen im Heimat- und Zielland ähneln und Migranten im Heimatland durch sportliche / sportorganisatorische Erfahrungen schon sportsozialisiert sind, gelingt eine Integration besser. Integration im Sport gelingt schlechter in Migrantensportvereinen: Lange Zeit lehnte der deutsche Sport die Bildung von Vereinen für und durch Migranten ab, auch weil man eine Zersplitterung der Einheit der Sportorganisation in viele kleine unabhängige Gruppen und damit eine Schwächung befürchtete. Die wenig fördernden Einbürgerungsbestimmungen erschwerten aber auch eine vollwertige Integration von Migranten in den (Leistungs)Sport. Auf der anderen Seite gelten Migrantensportvereine durch ihre Männerdominanz, der innernationalen Konfliktträchtigkeit im Spielbetrieb und bei den Fans und der partiellen Unterstützung religiös-politischer Tendenzen auch als integrationshemmend.

 

Historisch und auf lange Sicht gesehen gelingt Integration im Sport daher eher, wenn die Angebote der Sportorganisationen auf die Bedürfnisse der Migranten zugeschnitten sind, wenn deren Bewegungskulturen und Körperkonzepte in die eigenen Angebote mit einbezogen werden und sie mit Sportangeboten der Wahlheimart verkoppelt sind und wenn Migranten schon früh Aufgaben und Verantwortung in den Sportvereinen übernehmen.

Ausführungen zum Programm "Integration durch Sport" von Robert Gräfe vom LandesSportBund Niedersachsen

Robert Gräfe
Robert Gräfe

 In diesem Jahr feiert das Bundesprogramm Integration durch Sport sein 30-jähriges Jubiläum. Was 1989 als Projekt „Sport für Alle – Sport mit Aussiedlern“ in vier Bundesländern begann, hat sich innerhalb weniger Jahre als bundesweites Programm etabliert. Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen war von Anfang an dabei und hat das Programm mit über 200 geförderten Stützpunktvereinen und zahlreichen Projekten begleitet und entscheidend mitgestaltet. Einer dieser Stützpunktvereine ist der CVJM Wolfsburg e.V. Bereits von 1994 bis 2010 setzte der CVJM die Ideen des Bundesprogramms mit vielen zupackenden und helfenden Händen um. Seit diesem Jahr ist der Verein wieder Stützpunktverein und wird auch am 12.09.2019 beim bundesweiten Festakt in Berlin vertreten sein. Aber auch in Niedersachsen wird gefeiert, u.a. bei der Jahrestagung der Stützpunktvereine am 27./28. September 2019 in Walsrode. Weitere Informationen zum 30jährigen Jubiläum unter https://integration.dosb.de/inhalte/30-jahre/30-jahre-bundesprogramm/

 

Segensreiche Zusammenarbeit zwischen dem LandesSportBund Niedersachsen, der Sportjugend Niedersachsen und dem CVJM Wolfsburg bei sozialsportlichen Aktionen und Aktivitäten

Wolfgang Wellmann (von links), Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann und Manfred Wille
Wolfgang Wellmann (von links), Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann und Manfred Wille

Ein besonderer Daumendrücker und Mutmacher ist der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen seit über vier Jahrzehnten. Der CVJM hat Anfang der 70er Jahre mit sozialsportlichen Aktionen und Aktivitäten in der St. Marien-Kirchengemeinde in der Nordstadt mit Unterstützung von Pastor Artur Boettcher begonnen. Durch den damaligen CVJM-Landessekretär Helmut Neuber ermuntert, begannen die christlichen Sozialsportlerinnen und christlichen Sozialsportler mit Begegnungen mit jugendlichen Strafgefangenen in der Jugendanstalt Hameln 1972 – noch in der alten Anstalt an der Weser. In Wolfsburg wurde in der Schiller-Schule mit einer Sportgruppe begonnen.

Aus diesem Grund beschloss der CVJM Wolfsburg, Mitglied im LSB zu werden – eigentlich nicht so üblich für einen Jugendverein damals. Der CVJM wollte aber mit seinen sozimalsportlichen Aktivitäten innerhalb des organisierten Sports und mit dem organisierten Sport durchführen. Aus dieser Idee ist eine segensreiche Zusammenarbeit geworden, die sowohl den CVJM wie auch den organisierten Sport befruchtet hat. Die Aufnahmeurkunde vom 14. April 1976 ist noch vom damaligen LSB-Vorsitzenden Albert Lepa unterschrieben.

Anfang der achtziger Jahre ging es dann so richtig mit der Zusammenarbeit mit dem damaligen Hauptgeschäftsführer Friedrich Meevert los. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen der CVJM-Sozialsportlerinnen und CVJM-Sozialsportlern Gesprächen und bei Veranstaltungen unterstützte er die Volkswagenstädter. So entwickelte sich im LSB ein Verständnis für die CVJM-Aktion „Aussiedler und Einheimische sind Team“, die das Präsidium des LSB 1988 aufgriff und initiativ im organisierten Sport auf Landesebene und auf Bundesebene wurde. Der damalige Präsident des LSB, Günter Volker, stand voll hinter diesem Anliegen ebenso wie Kurt Hoffrichter vom LSB und Reinhart Weis von der SJN.

Es wurde wie immer ein Arbeitskreis gebildet und es wurden Aufrufe verfasst. Diesmal fiel dieses Bestreben aber auf äußerst fruchtbaren Boden. Wegweisende Impulse gingen von den Mitgliedern des Arbeitskreises aus. So wurde ein „Sportmobil“ in einen VW-Bus eingebaut – revolutionär für die damalige Zeit und eine Blaupause für viele andere Mobile. Kolleginnen und Kollegen wurden im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen eingestellt. Und ein Ladenbüro wurde eingerichtet – niedrigschwellig würden wir heute sagen. Über Schwimmkurse für Nichtschwimmer, Vereins-Beiträge, die Vermittlung von Sportarten, das „Erreichen“ von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler in ihrer Freizeit, die kirchliche Situation, die sprachliche Situation, die schulische Situation, die berufliche Situation, die soziale Situation, die familiäre Situation. Aber auch über kritische Themen wie die Abschottung von Aussiedlerinnen und Aussiedler wurden bearbeitet. Beim Hearing des Deutschen Sportbundes (jetzt: Deutscher Olympischer Sportbund) und des Bundesministeriums des Innern vertraten Reinhard Rawe (LSB) und Manfred Wille (CVJM) Niedersachsen in Frankfurt/Main.

Dieser Arbeitskreis des LSB hatte neben dem gesamten LandesSportBund Niedersachsen mit seinen Ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Sportjugend Niedersachsen und vielen anderen Personen und Vereinen großen Anteil an der Goldplakette, die der CVJM und die Diakonie für die vorbildliche Integration von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler durch die Bundesregierung 1991 erhielt.

Die Sportjugend Niedersachsen (SJN) hat sozialsportliche Aktionen des CVJM Wolfsburg in den letzten Jahrzehnten immer sehr steil unterstützt: Klaus Witte, Wolfgang Wellmann, Gerd Bücker, Thomas Dyszack und jetzt der neue Vorsitzende Reiner Sonntag sind hier zu nennen, bei den hauptberuflichen Mitarbeitern Andrea Britz, Karl-Heinz Steinmann, Norbert Engelhardt und Frank-Michael Mücke. So nahmen CVJM-Ehrenamtliche häufig an Fortbildungen der SJN teil und erhielten so Informationen aus erster Hand. Die Sportjugend ermöglichte den dem CVJM aber auch, Ideen und Vorstellungen in die Gremien der Sportjugend einzubringen. Es begann mit dem Ausschuss für „Soziale Arbeit“ und dann bei zahlreichen Versammlungen und Veranstaltungen. Der CVJM hat die Sportjugend als zuverlässigen und kompetenten Partner erlebt.

 

Impuls für den Aussiedlerbeauftragen der Bundesregierung, Dr. Horst Waffenschmidt, 1988 in Wolfsburg-Westhagen: "Im Gespräch mit jugendlichen Aussiedlern und Einheimischen wurde mir deutlich, wie gut der organisierte Sport geeignet sein kann, beim Einlebungsprozess dieser Auslandsdeutschen vor Ort mitzuhelfen."

Dr. Horst Waffenschmidt (9. von links)
Dr. Horst Waffenschmidt (9. von links)

Großen Einfluss auf das Programm "Sport mit Aussiedlern" hatte Dr. Horst Wafenschmidt, Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatssekretär im Bundesinnen-ministeriums und Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung.

 

"Im Gespräch mit jugendlichen Aussiedlern und Einheimischen wurde mir deutlich, wie gut der organisierte Sport geeignet sein kann, beim Einlebungsprozess dieser Auslandsdeutschen vor Ort mitzuhelfen", schreibt Horst Waffenschmidt im Grußwort für die Sportbuchpublikation „Von den Anfängen bis zur Goldplakette“ des CVJM Wolfsburg. Den positiven Eindruck über die vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit bestätigt sein jahrzehntelanger Weggefährte Karl-Egon Siepmann, der auch stellvertretender Vorsitzender der Kommission der Bundesregierung für vorbildliche Integration von Aussiedlern war: "Horst Waffenschmidt hat immer von der christlich geprägten Sportarbeit in Wolfsburg geschwärmt. 

Buntestagspräsidentin Professor Dr. Rita Süßmuth (von rechts), Dr. Horst Waffenschmidt und Manfred Wille bei der Ehrung
Buntestagspräsidentin Professor Dr. Rita Süßmuth (von rechts), Dr. Horst Waffenschmidt und Manfred Wille bei der Ehrung

Deshalb war es kein Wunder, dass die CVJM-Sportaktion "Aussiedler und Einheimische sind ein Team" 1991 mit einer Goldplakette beim Wettbewerb der Bundesregierung für vorbildliche Integration von Aussiedlern durch die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth als erster Jugend- und Sportverein ausgezeichnet wurde." 

Sportmedaille des Landes Niedersachsen für den CVJM Wolfsburg für seine integrative Arbeit

Robert Fischer (von links), Ayse Darama, Ludmila Karle, Daniel Stahl, Manfred Wille, Uwe Schünemann, Artur Stark und Dr. Wolf-Rüdiger Umbach
Robert Fischer (von links), Ayse Darama, Ludmila Karle, Daniel Stahl, Manfred Wille, Uwe Schünemann, Artur Stark und Dr. Wolf-Rüdiger Umbach

Der CVJM Wolfsburg erhielt im Rahmen des Jahresempfanges des niedersächsischen Sports 2006 in Hannover in der Zentrale des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen aus den Händen des damaligen Innen-, Integrations- und Sportministers Uwe Schünemann und Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Präsident des LSB, die niedersächsische Sportmedaille, die höchste Auszeichnung für Vereine im niedersächsischen Sport.

 

„In Anerkennung um den Sport verleihe ich dem CVJM Wolfsburg die NIEDERSÄCHSISCHE SPORTMEDAILLE", unterschrieb der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen, Christian Wulf, die Urkunde am 8. Juni 2006. 

Aus den Händen vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck erhält Manfred Wille das Bundesverdienstkreuz im Schloß Bellevue

Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck und Manfred Wille bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck und Manfred Wille bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes

Manfred Wille engagiert sich vorbildlich im Bereich des Sports. Seit 1967 ist er hierfür im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg aktiv, den er seit 1995 leitet. Ferner ist er in der Sportjugend des Stadtsportbundes Wolfsburg sowie im Ausschuss für soziale Arbeit der Sportjugend im LandesSportBund Niedersachsen tätig. Hervorzuheben ist insbesondere der Einsatz von Manfred Wille für den integrativen Sport. Schon 1972 begann er mit der Organisation sportlicher Aktivitäten im Strafvollzug zwischen Inhaftierten und Nichtinhaftierten. Auch setzt er sich z. B. im Rahmen der Aktion „Sport mit Aussiedlern und Einheimischen“ für die Integration von deutschstämmigen Aussiedlern ein. Manfred Wille, der beim CVJM Ansprechpartner für das Programm „Integration durch Sport“ ist, wirkt ideenreich für den Sozialsport auch auf Landes- und Bundesebene und gibt seine reichhaltigen Erfahrungen

 

Ausführungen zu "Integration im und durch den Sport" und "Sport integriert Niedersachsen" von Roy Gündel vom LandesSportBund Niedersachsen

Roy Gündel (rechts) mit Artur Stark bei Filmaufnahmen.
Roy Gündel (rechts) mit Artur Stark bei Filmaufnahmen.

Wie groß das Spektrum des Engagements mittlerweile ist, lässt sich an den weit mehr als 1000 Initiativen aus ganz Niedersachsen ablesen, die sich in unter www.sport-integriert-niedersachsen.de präsentieren, Die Datenbank ist als Ideenpool konzipiert, der stetig weiter gefüllt wird.

„Sport verbindet Menschen über kulturelle und soziale Unterschiede hinweg.“ Mit diesem selbstbewussten Statement präsentieren wir uns als LandesSportBund Niedersachsen aktuell auf vielen Veranstaltungen im Themenfeld.  Für uns ist die Aussage ein Ideal, an dem sich unsere strategischen Entscheidungen und die operative Arbeit ausrichten. Im Kern geht es dabei um die gleichberechtigte Teilnahme und Teilhabe aller Menschen in unserer Gesellschaft – ein fortwährender Prozess, der sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen hat. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels entwickelt sich integratives Engagement im Sport auch zu einem wichtigen Zukunftsthema für die Vereinswelt.

Im Sport kommen Menschen freiwillig zusammen, weil sie ein gemeinsames Interesse verbindet. Die Freude an der Bewegung kann so kulturelle und soziale Distanz abbauen. Regeln und Werte sind im Sport universell und kennen weder Sprache noch sozialen Status. Ganz im Gegenteil: Sport im Verein bietet viele Anknüpfungspunkte für den Aufbau von Freundschaftsnetzwerken über solche Grenzen hinweg. Ob dieses Potential des Sports auch ausgeschöpft werden kann hängt entscheidend davon ab, über welche fachlichen, finanziellen und personellen Ressourcen der Sport vor Ort verfügen kann. Denn Sport ist nicht per se integrativ. Sichtbare und unsichtbare Zugangsbarrieren gilt es bewusst wahrzunehmen, um sie zu überwinden. Übungsleitende und Vereinsvorstände benötigen interkulturelle Kompetenz. Es braucht Kümmerer, für die das Thema Integration eine Herzenssache ist. Zudem geht die Schaffung von Teilnahme- und Teilhabechancen oft mit zusätzlichen Ausgaben einher. Auf welche Unterstützung können Vereine hier bauen?

 

Als Impulsgeber, Gestalter und Unterstützer möchten wir dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für das integrative Engagement in der niedersächsischen Sportvereinswelt weiter zu verbessern.

 

Die finanzielle Förderung richtet sich flexibel am konkreten Vorhaben vor Ort aus. Das Spektrum reicht von einer pauschalen Starthilfe für neue Sportgruppen über die Bezuschussung besonderer Veranstaltungen bis hin zur Förderung von umfangreicheren Projekten.

Die Beratung und Begleitung umfasst sowohl eine Hilfestellung vom Antrag bis zur Abrechnung als auch fachliche Beratung zu Fragen der Integrationsarbeit. In vielen Sportbünden wurden im Rahmen einer Zuwendung des Landes Niedersachsen zudem Koordinierungsstellen „Integration im und durch Sport“ eingerichtet, die direkt vor Ort unterstützend tätig werden.

 

Kernstück der Angebote im Bereich Austausch und Qualifizierung sind spezielle Workshops und Seminare unter dem Motto „Fit für die Vielfalt“, die Engagierten interkulturelle Kompetenz für ihre Arbeit in der Sportorganisation vermitteln. Themenbezogene Veranstaltungen ermöglichen darüber hinaus einen Erfahrungsaustausch unter den Engagierten im und außerhalb des Sports.

 

Rund 30 Sportvereine werden jedes Jahr niedersachsenweit als „Stützpunktvereine“ im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ auf besondere Weise finanziell, fachlich und materiell unterstützt. Sie haben Integration zu einem Schwerpunkt ihres Vereinsprofils erklärt und übernehmen mit ihrer langfristig und nachhaltig orientierten Arbeit eine Vorbildfunktion.

 

„Aktiv für Vereine – stark für den Sport!“

Von links: Robert Gräfe, Maike Fiedler, Johannes Schrieber, Claudia Rastan, Roy Gündel, Svenja Frimmberger, Hans Grote, Stefanie Kosik und Lucia Bock (Stand 12/2018)
Von links: Robert Gräfe, Maike Fiedler, Johannes Schrieber, Claudia Rastan, Roy Gündel, Svenja Frimmberger, Hans Grote, Stefanie Kosik und Lucia Bock (Stand 12/2018)

Der Film "Sport verbindet Menschen" für die Fachtagung "Integration im und durch Sport - zwischen Vergangenheit und Zukunft" LSB-Akademie des Sports, Niedersächsische Ministerium des Innern und Sport und des Museums Friedland mit Artur Stark vom CVJM Wolfsburg

Der Film wurde am Schloss und in der Sporthalle gedreht. „Für mich war es schon spektakulär, bei diesem Streifen mitzuwirken. Steffen König von der shortcut-film hat alles sehr professionell gemacht – es war eine große Horizont-erweiterung für mich. Die Ausrüstung mit den Kameras und den Drohnen war schon beeindruckend“, erzählte Artur Stark. Viel Lauferei und Telefoniererei gab es wegen der Drehgenehmigungen der Drohnen.

 

Christa Lange und Roy Gündel vom LSB waren begeistert vom Dokumentarfilm. „Der Film ist sehr gut geworden. Artur hat seine Botschaft natürlich und emotional nachvollziehbar rübergebracht. Es ist deutlich geworden, wie schwierig es am Anfang für ihn in Wolfsburg war und wie gut er diese Herausforderungen gemeistert hat.“

 

Für Artur Stark, der im CVJM stellvertretender Vorsitzender ist und auch schon dem Vorstand des CVJM-Landesverbandes Hannover angehörte, war in seiner CVJM-Zeit besonders die Ehrung durch den damaligen Bundespräsidenten Dr. Horst Köhler beim Wettbewerb „Sterne des Sports“ (hier klicken)  und die Verleihung der Sportmedaille des Landes Niedersachsen (hier klicken) herausragend. Erst kürzlich bei einem Freizeitvolleyball-Turnier in Westhagen erhielt er die Bronzene Ehrennadel des LandesSportBundes (hier klicken).

 

Lächeln für den Fotografen: Minister Borius Pistorius (7. von links), Reinhard Rawe (8. von links) und Christa Lange (3. von links) vom LSB mit Artur Stark (5. von links) bei der Fachtagung
Lächeln für den Fotografen: Minister Borius Pistorius (7. von links), Reinhard Rawe (8. von links) und Christa Lange (3. von links) vom LSB mit Artur Stark (5. von links) bei der Fachtagung

Der CVJM Wolfsburg sagt DANKE

Rolf Müller
Rolf Müller

Sozialsport, sozialsportliche Aktionen und Aktivitäten sind jetzt in aller Munde. Aber dies war nicht immer so. Ehrenamtliche des CVJM Wolfsburg mussten in der Anfangsphase gegen viele Vorurteile in Kirche, Politik, Vereinen, Jugendarbeit und weiteren gesellschaftlichen Gruppen ankämpfen und sich manchmal bittere Kommentare und teilweise verletztende Bemerkungen anhören. Zwei Daumendrücker und Mutmacher in den ersten Jahren waren Rolf Müller, Sportreferent im deutschen CVJM, und Klemens Neumann,

Klemens Neumann
Klemens Neumann

ehrenamtlicher Geschäftsführer im Stadtsportbund (SSB) Wolfsburg und Vorsitzender der Sportjugend (SJ) Wolfsburg. Sie ermutigten die Helfer im CVJM, mit ihrem christlich-sozialem Engagement nicht aufzuhören. So machten die Wolfsburger mit ihren Aktionen und Aktivitäten weiter und hatten in Rolf Müller und Klemens Neumann immer zwei kompetente - aber auch kritische - Unterstützter, die mit ihren Tipps und Ratschlägen in den Jahren segensreich wirkten.

 

In der Fotogalerie sind einige Mutmacher und Daumendrücker aus CVJM, Sport, Vereinen, Schulen,

Kirche, Politik, Zeitungen und weiteren Lebensbereichen zu sehen. Eine umfangreichere Liste mit Mutmachern und Daumendrückern gibt es beim Internetauftritt des CVJM Wolfsburg in der Rubrik "Der CVJM sagt DANKE an Unterstützerinnen und Unterstützer" hier klicken und in der Dokumentation/Buch: "CVJM bewegt: 40 Jahre Aktionen mit und für Neubürgerinnen und Neubürger" hier klicken.