Thema des Monats September/Oktober 2014: Christlicher Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg wird 60 Jahre alt - sechs Jahrzehnte für Kinder, Jugendliche und Junggebliebene

Ferdinand Uecker
Ferdinand Uecker

Ferdinand Uecker ist ein Urgestein im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg und seit fast 50 Jahren Mitglied und seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlicher Mitarbeiter und Vorstandsmitglied. Er beschreibt im Thema des Monats September/Oktober den CVJM Wolfsburg in den Jahren der Gründung bis in die heutige Zeit mit Höhen und Tiefen im Vereinsleben. Mit Fakten, Namen und Fotos aus den Anfängen des hiesigen CVJM hat Elfriede Tschentscher geholfen. DANKE!

 

Weitere Informationen zum CVJM Wolfsburg auf der Homepage (hier klicken). Der CVJM hat zum 60. Geburtstag Briefmarken mit Motiven aus dem Vereinsleben herausgegeben. Ihr findet eine Fotogalerie mit Personen und den Briefmarken auf der CVJM-Homepage (hier klicken).

 

Übrigens: Vom 12. bis 21. September 2014 ist die Woche des Bürgerschaftlichen Engagements.

 

Der CVJM Wolfsburg wird in diesem Jahr 60 Jahr alt oder jung? Hervorgegangen ist er wie so viele andere CVJM-Ortsvereine aus der evangelischen Jugend – in Wolfsburg aus der Christuskirche. Pastor war damals Erich Bammel. Weitere Akteure waren zum Beispiel Kunibert Krause, Eckhard Knoop, Gerhard Klotz, Wolfgang Klotz, Dieter Hahn, der langjährige Vorsitzende Fritz Schael, Sieglinde Krieg, Elfriede und Heinz Tschentscher, Anni und Rudi Graß, Reinhold Bialobrewski, Roswitha und Gottfried Kunstmann, Jürgen Krieg, Manfred Hahn, Margot Schael.

 

„Es war eine tolle Zeit. Ich habe sogar noch meinen Mitgliedsausweis aus den fünfziger Jahren“, erzählt Gisela Reichelt-Zimmermann, die immer noch aktiv bei der Fahrradsponsorenrundfahrt mit radelt. Zeltlager, Gruppenstunden, Bibelarbeiten, Auslandsfahrten, Eichenkreuzsport, Nordbundtreffen, Lagerfeuer, Teilnahme am 100-Jahres-Treffen in Paris und vieles mehr.

 

In den 70er Jahren verlagerte sich die CVJM-Arbeit mit Unterstützung des damaligen Pastors Artur Boettcher in die St. Mariengemeinde. Arbeitsschwerpunkte wurden: Mitarbeit beim Gemeindebasaren, offene Jugendarbeit, Arbeitsgemeinschaften und Gruppenstunden, Mitarbeiterschulungen, Bibeln und Beten, Zeltlager in Frankreich und Jugoslawien (Slowenien), internationale Begegnungen mit Oslo/Norwegen, Stockholm/Schweden, Tampere/Finnland, Odense/Dänemark, Tolmin/Slowenien, Madrid/Spanien, Besuche von Spaniern, Slowenen, Sowjetbürgern, Dänen, Schweden, US-Amerikanern, Franzosen, Chinesen, Brasilianern, Mexikanern in Wolfsburg, erste längerer Bauspielplatz in Wolfsburg (1973), Nordbundmeisterschaften im Tischtennis, Deutschen-CVJM-Meisterschaften im Volleyball und Tischtennis, christlich geprägter Sozialsport, CVJM-Gelände, Punktspiele, Turniere, Familiennachmittage, Netzwerkarbeit, Paddeln für die deutsche Einheit, Beachvolleyball, Pausenliga, Schwimmkurse für Neubürger, Weltdienstarbeit, Fahrradsponsorenrundfahrt für Straßenkindern, Läufe für Frieden und Toleranz, WesthagenNächte, Sport im Strafvollzug, Stadtteilarbeit, Feste und Feiern und vieles mehr.

 

Für viele nachhaltige und authentische Aktionen erhielten die Wolfsburger Auszeichnungen, zum Beispiel 1990 der Empfang mit Sulinger und Havelberger Schülerinnen und Schülern beim Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees, Juan Antonio Samaranch, 1991 eine Goldplakette durch die Bundesregierung für die vorbildliche Arbeit mit Spätaussiedlern gemeinsam mit einem Wohlfahrtsverband, 2006 die Sportmedaille der niedersächsischen Landesregierung und 2007 eine Ehrung für Sport im Strafvollzug durch den damaligen Präsidenten Dr. Horst Köhler. Viele Ideen kamen vom CVJM wie Sport mit Aussiedlern (Neubürgern) und die Pausenliga.

 

 

Aber auch Rückschläge gab es in den vergangenen Jahrzehnten. In den 60er Jahren sollte der CVJM aufgelöst werden, da die Entstehung von Kirchengemeinden in Wolfsburg ihm die Arbeitsgrundlage entzog, 1983 beendete der CVJM wegen unterschiedlicher politisch-theologischer Auffassung die Jugendarbeit in der St. Mariengemeinde. In den neunziger Jahren gab es erhebliche Schwierigkeiten mit erwachsenen Sportlern, die das Gastrecht im CVJM ausnützen wollten und bis zum heutigen Tag den CVJM nicht in Ruhe lassen. (Jetzt gibt es die doppelte Mitgliedschaft!), 2006 musste das CVJM-Gelände wegen kontaminierter Flächen an die Stadt Wolfsburg zurückgegeben werden.

Wie geht es weiter? Wichtig ist, dass wir wieder eine „Heimat“ (eigene Räumlichkeiten) finden. Auch wichtig ist, dass andere Arbeitsbereiche hinzukommen wie eine Bibelstunde/Gesprächskreis, eine musisch-künstlerische Arbeit. Habt ihr weitere Ideen und Vorschläge? Etwas Geld ist für den Start vorhanden.

 

Der CVJM hat mir beim Zurechtfinden in Wolfsburg sehr geholfen. Marcio Holzer /Ich freue mich immer auf den Familiennachmittag. Elias / Beim CVJM lerne ich nette Menschen kennen. Pawel / Der CVJM hat mein Leben mitgeprägt. Elfriede Tschentscher / Durch den CVJM konnte ich Frankreich, Slowenien und Deutschland kennenlernen. Artur Stark / Für mich ist die Fahrradsponsorenrundfahrt ganz wichtig. Michael Meixner / Ich finde gut, dass wir regelmäßig ins Gefängnis fahren. Und der CVJM hat mir christliche Werte vermittelt.Michael Kühn / Die Zeltlager und internationalen Fahrten haben mich begeistert, und ich erinnere mich gern an sie. Hans-Jürgen Wille / Der CVJM hat meinen Horizont erweitert und mir gefällt das CVJM-Motto „Leib, Geist, Seele“. Wir haben durch unsere Ideen in den Jahrzehnten viele Akzente in der Jugendarbeit und im Sport gesetzt. Manfred Wille / Ich finde den CVJM toll, weil es ihn auf der ganzen Welt gibt und wir so ein Teil der Welt sind. Mareile Pieper / Der CVJM hält mich in Bewegung und jung. Robert Fischer / Der CVJM ist ein zuverlässiger Partner. Daniel Janzen /Die Gründung des CVJM 1954 war die Konsequenz einer 1948 begonnen evangelischen Jugendarbeit.Wenn sich auch Inhalt und Ziele heute verändert haben,ist doch die Idee der CVJM weiterhin lebendig. Dr. Fritz Schael

Wir danken allen Personen, Gruppen, Ämtern, Kirchengemeinden, Redaktionen, Vereinen und Schulen, die uns mit Rat, Tat und im Gebet in unserer vielfältigen Arbeit in den 60 Jahren unterstützt haben.