Wann kamen italienische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zuerst nach Wolfsburg? Schon während des Zweite n Weltkrieges? Oder erst nach dem Mauerbau 1961? Dieser Aspekt der Wolfsburger Stadtgeschichte sollte intensiver geklärt werden!

In Zeitungen und Ausstellungen wird in diesem Jahr beschrieben, dass vor 60 Jahren Gastarbeiter aus Italien nach Wolfsburg gekommen sind, und dies in Jubiläen gefeiert. Aber stimmt dies? Durch eine Verfügung von Adolf Hitler vom 31. Juli 1940 soll jeglicher Kirchen-Neubau verboten worden sein. Es wird auch davon geschrieben, dass schon zuvor eine Weisung ergangen sein soll. Diese sollte aber geheim bleiben. Die damalige Wohnbevölkerung der "Stadt des KdF-Wagens" wird aber in irgendeiner Art und Weise ihren Glauben gelebt haben. Ein ausdrucksvolles Zeugnis hat dafür der damalige katholische Geistliche Antonius Holling gegeben, mit dem ich auch ausführlich über die damalige Zeit gesprochen habe. So kamen Anfang des Krieges 2000 bis 3000 Italiener als sogenannte "Gastarbeiter" mit ihrem eigenen Priester in die Volkswagenstadt. Der Gottesdienst wurde jeden Sonntag in einer Gaststätte gefeiert. Nach der Stadtgründung 1938 zogen viele Deutsche aus strukturschwachen Gebieten nach Wolfsburg. Auch Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene, Deserteure und weitere unfreiwillig im Volkswagenwerk Lebende und Arbeitende werden ihren Glauben in irgendeiner Form gelebt haben. Vor Ende des Krieges kamen dann noch einmal Italiener nach Wolfsburg – allerdings diesmal nicht so freiwillig. Es wäre sicherlich schön, wenn dieser Aspekt noch einmal intensiv bearbeitet wird.