Mahnwache gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus auf dem Rathausvorplatz: Gedenken an Opfer von Hanau - „Angriffe auf unsere Freunde, sind Angriffe auf uns selbst“ - "Zeigen Sie Courage – seien Sie ein Mensch!“

(22.02.2020) Schulterschluss von Wolfsburgerinnen und Wolfsburgern am Samstagvormittag auf dem Vorplatz des Rathauses: Gut 500 Teilnehmer aus Vereinen, Religions-gemeinschaften, Politik, Jugendarbeit, Feuerwehr, Sport, Kultureinrichtungen, städtischer Verwaltung, Gewerkschaften, Flüchtlingshilfe und weiteren Organisationen zählten die Veranstalter vom Schulterschluss Wolfsburger Demokraten bei der Mahnwache für die Opfer von Hanau, die unter der Losung „Aufstehen gegen Gewalt“ stand.

 

Mohammed Kodja vom Islamischen Kulturzentrum war dabei, weil „Leute fühlen, in unserer Welt ist etwas nicht in Ordnung.“ Für Pastor Peter Placke aus Hehlingen war „es wichtig, dabei zu sein, um Farbe zu zeigen.“ Auch viele Pfadfinder waren unter den Anwesenden. „Wir wollen zeigen, dass wir als Pfadfinder Teil der politischen Gesellschaft sind und wir die Vorgänge in Hanau nicht gutheißen“, so Steffen Fricke und Holger Mertelsmann vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Olde Dibbern aus der Nordstadt war erfreut darüber, dass „so viele Menschen gekommen waren, um ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus zu setzten.“ Viele hatten auch Fahnen und Plakate mitgebracht wie der evangelisch-lutherische Kirchenkreis: „Die Welt ist bunt – Gott sei Dank!“ stand auf ihrem Banner.

 

Matthias Disterheft von der Wolfsburger IG Metall sagte zu Beginn der Mahnwache: „Wir müssen Solidarität mit unseren türkischen Freunden zeigen, die uns und mir auch in schweren Zeiten geholfen haben – wir sind eins.“  „Wir dürfen die Ausgrenzung von Minderheiten, Andersdenkenden und Andersgläubigen nicht akzeptieren“, forderte Ömer Köskeroglu von der Türkischen Gemeinde Niedersachsen. „Wir müssen auf Augenhöhe Hand in Hand zusammenarbeiten – auch wegen der Zukunft unserer Kinder“, betonte Salar Merza vom Kurdischen Kulturverein.

 

Und Oberbürgermeister Klaus Mohrs stellte klar: „Diese Mahnwache ist ein Auftrag, dass Menschen keine Angst haben, in unserer Stadt unterwegs zu sein.“ „Angriffe auf unsere Freunde, sind Angriffe auf uns selbst“, hob Stadträtin Iris Bothe unter dem Beifall der Zuhörer hervor.

 

Mourtadha Djemai, stellvertretend für muslimische Gemeinden, Dimitri Tukuser von der Liberalen Jüdischen Gemeinde und Thomas Hoffmann für christliche Kirchen sprachen noch Gebete und hoben hervor, dass „wir in Frieden mit unseren Mitmenschen leben.“ Am Ende appellierte Joachim Fährmann von der IG Metall: „Wir müssen uns gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus wenden. Zeigen Sie Courage – seien Sie ein Mensch!“

 

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