Niedersachsen packt an: "Werkstatt des Bürgerschaftlichen Engagements" - Treffen in Hannover im Alten Rathaus - Dank an Ehrenamtliche für ihren "Dienst an der Gesellschaft" - "Heute haben wir viele positive Beispiel erlebt"

(14.03.2019) Viele, viele Engagierte aus Niedersachsen trafen sich trafen sich in Hannover im Alten Rathaus zu einer Folgeveranstaltung des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ – in dem sich auch der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg engagiert – zu einer „Werkstatt des Bürgerschaftlichen Engagements“. Moderator Walter Ulrich führte fachkundig und souverän durch die Veranstaltung.

Stephan Weil
Stephan Weil

In seiner Begrüßung „Erfolgreich angepackt – Zusammen Gutes bewirken und neue Herausforderungen bewältigen” bedankte sich der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bei den Ehrenamtlichen für den „Dienst an der Gesellschaft“. Weiter hob er hervor, dass „Niedersachsen eine offene Gesellschaft ist“. „Wir wollen fair miteinander umgehen“, sagte Weil. Er bezeichnete die Helfer als „Botschafter für Niedersachsen“. Sie sollten sich unterstützt und bestärkt fühlen, so Stephan Weil.

 

Anschließend wurde der Film „Wie in Niedersachsen angepackt wird“ mit Beispielen des vielfältigen Engagements für und mit geflüchteten Menschen in Niedersachsen gezeigt.

Walter Ulrich (von links), Sylvia Grünhagen, Kahledin Arabzadeh, Mariam Ramadin, Rainer Hafke, Markus Kulmbach und von der Staatskanzlei Undine Wahl am Computer
Walter Ulrich (von links), Sylvia Grünhagen, Kahledin Arabzadeh, Mariam Ramadin, Rainer Hafke, Markus Kulmbach und von der Staatskanzlei Undine Wahl am Computer

In einem Talk mit Publikums-beteiligung nahmen Kahledin Arabzadeh (Freiwilligen-agentur Jugend-Soziales-Sport Wolfenbüttel), Sylvia Grünhagen (Unterstützerkreis Flüchtlingsunter-künfte Hannover), Rainer Hafke (Ehrenamtsinitiative Solidarisches Osnabrück, Ehrenamtliche Sprachschule Osnabrück), Pastor Markus Kulmbach (Internationales Café St. Marien, Winsen/Luhe) und Suzan Sahin, (Integrationslotsin, Stadt Seelze) teil. Aus dem Publikum wurden verschiedene Fragen gestellt und Themenbereiche angesprochen wie:

 

  • Wie motivieren wir Flüchtlinge zu ehrenamtlicher Arbeit?
  • Was wollen geflüchtete Jugendliche von Ehrenamtlichen?
  • Was machen wir mit den „Abgehängten“ (keine Ausbildung, keine Arbeit, keine/mangelhafte Deutschkenntnisse?
  • Haben Sie den Eindruck, dass die Motivation an staatlichen Integrationsmaßnahmen teilzunehmen abnimmt und es die Geflüchteten nach einiger Zeit „selbstständig“ schaffen wollen?
  • Gibt es nach wie vor einen Bedarf an Sachspenden für die Unterkünfte?
  • Gibt es Unterstützung durch Kommunen?
  • Was machen Sie speziell für Frauen?
  • Wie gelingt die Akzeptanz männlicher Kollegen in Bezug auf geschützte Räume nur für Frauen mit Migrationshintergrund?
  • Haben Sie persönliche Anfeindungen erlebt?
  • Gab es Augenblicke des Zweifelns?
  • Menschen für das Ehrenamt motivieren?
  • Moderator Ulrich Walter bezeichnete das Ehrenamt als „Glücklichmacher im Leben“. Thema des Monats
  • Was brauchen Sie, um Ihre Arbeit fortsetzen zu können?
Dr. Carola Reimann (rechts) udn Walter Ulrich
Dr. Carola Reimann (rechts) udn Walter Ulrich

Das Ende der Tagung stand unter einem Ausblick „Die nächsten Schritte… “ mit einem Interview mit Dr. Carola Reimann, Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Sie dankte den Akteuren beim Einlebungsprozess von geflüchteten Menschen und nannte drei Schwerpunkte für die Weiterarbeit: Die Berufswelt, das Ehrenamt und die Unterstützung von Frauen

 

Wolfsburgs Bürgermeister Ingolf Viereck fasste die Veranstaltung zusammen: „Das ehrenamtliche Engagement ist einer der Eckpfeiler unserer Gesellschaft. Gerade in finanziell schwierigen Zeiten sind wir auf die Beiträge in vielfältigen Weise für Menschen, die unserer besonderer Berücksichtigung bedürfen, angewiesen. Heute haben wir viele positive Beispiele erlebt.“