Reformationsgottesdienst: Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen und Propstei Vorsfelde gestalten Gottesdienst unter dem Thema "In aller Freiheit?" - Kreatives, Musik, Statements, Diskussionen, Spannung, Tiefsinn - „Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“

Christian Berndt
Christian Berndt

Der diesjährige Reformations-Gottesdienst fand diesmal unter dem Thema „In aller Freiheit?“ in der Christuskirche, der Reislinger St. Markus-Kirche und der St. Stephanus-Kirche in Wittingen statt. Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen (Landeskirche Hannover) und die evangelisch-lutherische Propstei Vorsfelde (Braunschweiger Landeskirche) gestalteten den Gottesdienst, der auch per Livestream übertragen wurde. So waren rund 200 Interessierte bei der Live-Übertragung mit dabei. In seiner Begrüßung versprach Superintendent Christian Berndt viel Kreatives und eine große Vielfalt während des Gottesdienstes.

 

Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion mit Oberbürgermeister Klaus Mohrs, dem Arzt und Weltenbummler Dr. Fritz Witten, dem stellvertretenden Superintendenten Karsten Heitkamp und dem Unternehmer Hermann Butting unter der Moderation der Theaterpädagogin Judith Jungk. Sie nahmen aus ihrer Sicht Stellung zu Freiheit, Einschränkung und Verzicht und besonders zur Corona-Krise.

 

Auch die anderen Beiträge ließen viel Platz für Kreativität. So stellte Pastorin Heike Burkert einen Poetry-Slam zu Freiheit vor, die Vorsfelder Kirchenjugend gab eine Jugendpresse-Konferenz mit einer Einführung durch Mitorganisator Propst Dr. Ulrich Lincoln und Pastor Matthias Weindel machte Ausführungen zur Reformation. Zahlreiche Statements zum Thema von Jugendlichen, Männer, Frauen und Flüchtlingen lockerten den Gottesdienst auf:  Justus Manderscheid, Larissa, Eyal Lerner, Amir, Äbtissin Susanne Jäger und Cilly Dörr. Herzfrischend war dabei der Beitrag des elfjährigen Johann Morgner zur Freiheit aus der Sicht eines Kindes. Sein Fazit: „Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“

 

Musikalisch wurde die etwa zweistündige christliche Veranstaltung von Kirchenkreiskantor Markus Manderscheid, dem Wittinger Gospelchor unter Leitung von Lorrie Berndt und dem Vorsfelder Ensemble „Dreiklang“ mit Stephanie Bartl-Kellermann, Heidi Schmitt und Propsteikantor Paul-Gerhard Blüthner gestaltet.

 

Christian Berndt war begeistert, „dass alles so gut geklappt hat, und inhaltlich war es so kreativ, spannend, aktuell und tiefsinnig.“ Er hoffte, „dass jeder etwas vom Reformationsgottesdienst mitnehmen konnte.“ Und er bedankte sich bei den Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit - besonders bei Marcus Wendt mit seinem Technik-Team, Thomas Gottschalk am Mischpult, Pastor Frank Morgner und dem Küster Bodo Köllner.

 

Besucher Michael Kühn aus der Detmeroder Stephanusgemeinde fand es erfrischend, dass die Digitalisierung in den Gottesdienst Einzug gehalten hat. Und weiter: „Ich bin dankbar, dass überhaupt ein Gottesdienst stattfinden kann. Ich bin aber der Meinung, dass heute zu viel Kultur und zu wenig Kirche war.“ Götz Grünberg aus der Vorsfelder Propstei: „Als Flüchtling aus dem anderen Teil Deutschlands kann ich die Unterschiede von Freiheit gut beurteilen. Es war auch schön, dass wir offen über die Corona-Krise sprechen und über die Einschränkungen durch sie nachdenken konnten.“ Der Reformationsgottesdienst ist bei youtube gespeichert und kann dort angeschaut werden https://www.youtube.com/watch?v=krk3BaVfzEI&t=4310s