Thema des Monats November 2011: Niedersächsische Volleyball Verband (NVV) gibt Gas: Wegweisende Ideen für Schulen und Vereine - Westhagener Pausenliga Modellprojekt

Volleyball oder Minonette oder Flugball wurde 1995 durch William G. Morgan beim YMCA (Young Men's Christian Association) in Holyoke in Massachusetts in den Vereingten Staaten von Amerika (USA) als nicht so anstrengende Alternative zum von James Naismith 1891 am YMCA College in Springfield/Massachusetts eingeführten Basketball entwickelt. Der YMCA (1844 in London und 1855 in Paris als  Weltjugendverband gegründet) als weltweite Organisation trug durch seine Strukturen viel zur rasanten Ausbreitung des Volleyballsports bei. Es sollen jetzt  rund 170 Millionen Frauen und Männer regelmäßig Volleyball spielen.

 

In Deutschland wurde der Deutsche Volleyball Verband (DVV) durch den Sportsekretär des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Deutschland, Johannes Zeigert, 1955 in der Sporthalle der CVJM-Sekretärschule in Kassel mit vielen aktiven CVJM-Sportlern aus der Taufe gehoben. Volleyball symbolisiert im Sport auch sehr gut das CVJM-Motto "Leib, Geist, Seele" (www.ymca.int + www.cvjm.de + www.cvjm-landesverband-hannover.de).


Der Niedersächsiche Volleyball Verband (NVV) feierte im letzten Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Der NVV ist in Hannover im Haus des Sports (Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30159 Hannover) erreichbar. Im Internet ist der Auftritt www.nvv-online.de mit vielen Informationen über Verband, Vereine, Spielbetrieb, Aus- und Fortbildung.

 

Mitgliedergewinnung im Volleyball

Sitzend von rechts: Axel Burgdorf, Henning Pape, Christine Kröger und Andreas Bahlburg. Dahinter von rechts: Frank Bredthauer, Peter Ibrom und Manfred Wille
Sitzend von rechts: Axel Burgdorf, Henning Pape, Christine Kröger und Andreas Bahlburg. Dahinter von rechts: Frank Bredthauer, Peter Ibrom und Manfred Wille

Um diese wunderschöne Ballsportart in Niedersachsen wieder populärer zu machen, bildete der niedersächsische Volleyball Verband vor etwa zwei Jahren eine "Mitgliederge-winnungs-Kommision". Besonders arbeiteten Axel Burgdorf, Beisitzer im NVV-Präsidium, als Sprecher, NVV-Jugendwart Peter Ibrom (jetzt auch Beisitzer im NVV-Präsidium), Andreas Bahlburg, Vorsitzender der NVV-Region Lüneburg, NVV-Lehrreferentin Christine Kröger, Manfred Wille vom CVJM Wolfsburg, Henning Pape und Frank Bredthauer vom LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und als gern gesehener Gast Hubert Martens, Vize-Präsident des Deutschen Volleyball Verbandes und ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Volleyball Jugend, mit.

 

Axel Burgdorf beschreibt die Aufgabe der Kommission: "Unsere Handlungsanleitung für die Umsetzung von Mitgliedergewinnungsaktionen zu erstellen. Das funktioniert nur nach dem Best-Practice-Prinzip. Daher haben wir die unterschiedlichen Aktionsformen beschrieben und mit den Akteuren vor Ort gesprochen. So ist ein Leitfaden entstanden, der unter http://www.nvv-online.de/nvv-online/mitgliedergewinnung/index.htm abzurufen ist."

 

Viele tolle Aktionen wurden zusammengetragen. So bietet der SV Alfhausen Schnuppertage an, der VfL Uetze Arbeitsgemeinschaften rund um den Ball, der VfL Löningen Spiel und Spaß im Sand, die TG Wiesmoor den Grundschulcup, der MTV Pattensen ein Spielabzeichen, die SVG Lüneburg Moonlight Sport und Schnupperwochen mit offenen Angeboten, die VfG Bohmte und DJK Kolping Northeim Volleyball mit "Migranten", der Volleyball Landesverband Württemberg "Rent A Coach" (Mietet einen Trainer), die NVV-Region Emsland Großspieltage für Anfänger und die Deutsche Volleyball Jugend den Jumparoo Schul Cup. Auch aus Westhagen kamen viele Ideen wie die Westhagener Pausenliga, Volleyball im Strafvollzug, Volleyball und Sprache und Volleyball und Kirche. Insgesamt 36 Ideen können abgerufen werden.

 

Ein begeisterndes Projekt wird jetzt in Lüneburg umgesetzt: "Bundesliga goes school" (Bundesliga geht an die Schule). "An vier Schulen begleiten unsere Bundesligaspieler Arbeitsgemeinschaften", berichtet Andreas Bahlburg von der Mitgliedergewinnungs-Kommission. "Die Schirmherrschaft hat Kultusminister Dr. Bernd Althusmann übernommen, und er wird sogar bei der Auftaktveranstaltung mit einem Schautraining durch die Bundesligaspieler vor Ort sein", ist der Volleyballexperte sichtlich stolz.

Anni Depping
Anni Depping

Anni Depping, zuständig beim NVV für Schul- und Jugendsport, sieht in der vermehrten Einführung der Ganztagsschule eine wichtige Veränderung für die Volleyballvereine. "Dadurch sind viele Sporthallen bereits am Nachmittag durch die Schulen geblockt und können den Vereinen nicht für ihre Jugendgruppen zur Verfügung stehen. Hier versuchen wir Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, in dem wir zum Beispiel mit Mitarbeitern des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ'ler) an Ganztagsschulen Arbeitsgemeinschaften beginnen, die dann von den Volleyballvereinen vor Ort übernommen werden können. So gehen uns die Talente nicht verloren und wir holen unsere zukünftigen Volleyballerinnen und Volleyballer direkt aus der Schule ab", beschreibt sie die Vorstellungen des NVV.

Hubert Martens
Hubert Martens

Auch der Deutsche Volleyball Verband (www.volleyball-verband.de) ist aktiv in der Mitgliederwerbung. Hubert Martens betont, dass der DVV unter Federführung seines Vizepräsidenten Martin Walter das Projekt "Mitglieder finden und binden" ins Leben gerufen hat. "Gemeinsam mit unseren 18 Landesverbänden und der Deutschen Volleyball-Liga möchten wir durch verschiedene Projekte mehr Volleyballerinnen und Vollerballer für unsere schöne Sportart gewinnen", so Martens. Und weiter: "Auf der Ebene der Deutschen Volleyball Jugend (DVJ) wurde das Projekt "School Volley Cup" gestartet. Vor allem an den Grundschule sollen ab 2012 bundesweite Aktionen mit den Landesverbänden gestartet werden." Eine große Chance sieht der DVV in Hinblick auf die Frauen-Europameisterschaft 2013 in der Schweiz und Deutschland. "Im Vorfeld dieses großen internationalen Ereignisses möchten wir mehr Spielerinnen und Spieler für den organisierten Volleyballsport gewinnen", betont Hubert Martens, der als Vorsitzender der DVJ schon seit 2007 die Westhagener Pausenliga unterstützt hat. So wurde sie bei einer DVJ-Vollversammlung und beim DVV als Projekt vorgestellt.

 

Sozialsport als Angebot für Kinder und Jugendliche

Michael Meixner (links), Valerie Seifried und Artur Stark
Michael Meixner (links), Valerie Seifried und Artur Stark

Seit Jahrzehnten bietet der CVJM Wolfsburg sozialsportliche Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Gruppenstunden, Turniere, Zeltlager, internationale Freizeiten, Meisterschaften, Besuche in der Justizvollzugsanstalt, Fahrradsponsorenrundfahrten für Straßenkinder, Paddeltouren, Läufe für Frieden und Toleranz, Gemeindefeste  usw.. und natürlich die Westhagener Pausenliga (www.cvjm-wolfsburg.de). Artur Stark, stellvertretender Vorsitzender des CVJM: "Ich habe meine Kindheit in Westhagen verbracht und viele CVJM-Aktionen selbst als Jugendlicher mitgemacht. Deshalb unterstützen wir gern Aktivitäten in Westhagen." So sieht es auch Michael Meixner, Sprecher der CVJM Weltdienstgruppe. "Neben Projekten in Indien, Nigeria, Thailand und Spanien sammeln wir jetzt ebenso Geld bei unserer Fahrradsponsorenrundfahrt und bei Volleyballturnieren für sozialsportliche Angebote in Westhagen", erzählt Michael Meixner. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte sind gut 65.000 Euro für Kinder und Jugendliche in sozialschwachen Regionen dieser Welt gesammelt worden. Dabei wird die Westhagener Pausenliga an der Hauptschule Westhagen (Fußball), Regenbogen-Grundschzule (Volleyball, Fußball, Tischtennis) und Hans-Christian-Andersen-Grundschule (Volleyball, Fußball, Hallenhockey) intensiv gefördert.

19. Fahrradsponsorenrundfahrt für Projekte für Kinder und Jugendliche am 31. August 2013 um 15 Uhr. Start in der Kleiststraße 33.
19_Sponsorenrundfahrt_CVJM_2013_Projekte
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Jenny Osthus
Jenny Osthus

Auch der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen hat die Westhagener Pausenliga und andere Aktionen im Stadtteil gefördert. Jenny Osthus, Teamleiterin "Integration, Sport und Soziale Arbeit, Soziales" beim LSB: "Der Wolfsburger Stadtteil Westhagen wird durch das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" als Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf gefördert. Neben städtebaulichen Maßnahmen tragen auch viele kleine Aktionen und langfristige, nachhaltige Projekte dazu bei, den Lebensraum der Menschen in Westhagen zu gestalten. Die Westhagener Pausenliga ist da ein herausragendes Beispiel, welches auch schon bundesweites Interesse auf sich gezogen hat, innovative Ideen, Vernetzung vor Ort, Angebote für Kinder mit Migrationshintergrund und soziale Benachteiligung zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls. Bewegungsmöglichkeit im direkten Lebensumfeld der Schule - sind nur einige Gründe für das Programm "Integration durch Sport" die Westhagener Pausenliga auch finanziell zu unterstützen."

 

Bei der Entwicklung des Programms "Integration durch Sport" (damals "Sport für alle - Sport mit Aussiedlern") hat der CVJM Wolfsburg aktiv mitgearbeitet. Wolfgang Wellmann, Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann - der auch Schirmherr bei den Kindervolleyballturnieren ist - und Manfred Wille wie auch Günther Volker, Friedrich Mevert und vom Stadtsportbund Georg Kugland, Klemens Neumann, Ortraut Heise und Peter Losch und bei der Pausenliga Rainer Thiede und Peter Henze sind hier zu nennen. Die Zusammenarbeit mit dem LSB-Arbeitsbereich "Soziales" ist sehr gut. Frank-Michael Mücke, Dennis Dörner, Gerd Bücker, Christa Lange, Norbert Engelhardt, Stephan Hartung, Faris Jumah, Hans Grote, Elke Müller waren bei unterschiedlichsten Veranstaltungen vor Ort - und das sogenannte "Sportmobil" hat schon Kultstatus im Stadtteil. LSB-Präsident Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach und Heike Kübler vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) waren immer sehr hilfreich mit Rat, Tipps und viel Mutmachen. www.dosb.de + www.lsb-niedersachsen.de + www.integration-durch-sport.de + www.stadtsportbund.wolfsburg.de

 

Die Westhagener Pausenliga im Volleyball

Jürgen Berkle
Jürgen Berkle

Stangen in die Bodenhülsen, das knallrote Beachvolleyballnetz spannen - das Aufbauen der Anlage geht schneller als gedacht. Und mit der Volleyballblase - von Schülern liebevoll "Willeball" getauft - spielen - keine Verletzungsgefahr für die Finger der Kinder und ein Spiel entsteht sofort. Vier Mädchen und vier Jungen in einer Klassenmannschaft. Mädchen pritschen den Ball ein. Dies ist kurz beschrieben die Westhagener Pausenliga im Volleyball. 

 

Die Volleyblase ist ein wesentlicher Garant für den Erfolg an der Regenbogen-Grundschule und der Hans-Christian-Andersen-Grundschule. So sieht es auch NVV-Vizepräsident Jürgen Berkle und Schirmherr der Kindervolleyballturniere: "Das Verletzungsrisiko mit der Volleyballblase halte ich für außerordentlich gering. Ich habe nur eine ungeheure Spielfreude der Kinder erlebt, und die Westhagener Pausenliga ist sicherlich auch ein Beitrag zur Verbesserung der Fitness der Schülerinnen und Schüler."

 

Jan-Dieter Warntjen (4.von rechts) und Ingo Sillge (6. von rechts)
Jan-Dieter Warntjen (4.von rechts) und Ingo Sillge (6. von rechts)

Sportobmann Ingo Sillge unterstützt die Volleyball-Pausenliga mit der Volleyballblase an der Regenbogen-Ganztags-Grundschule. "Die Kinder haben die Angst vor dem harten Ball verloren. Und es gibt jetzt bei den Kolleginnen und Kollegen keine Vorbehalte gegenüber dem Volleyball spielen in den Pausen. Wir spielen verstärkt im Unterricht Volleyball bei einem niedrigen Netz. Und den Kindern macht es riesigen Spaß", berichtet der engagierte Sportpädagoge. www.regenbogenschule-wolfsburg.de + Volleyball-Pausenliga 2010/2011

 

NVV-Präsident Jan-Dieter Warntjen hatte im Frühjahr einen weiten Weg zum Endspiel der Volleyball-Pausenliga aus Bad Zwischenahn nach Westhagen an der Regenbogen-Grundschule auf sich genommen.

 

"Die Westhagener Pausenliga im Volleyball ist ein Supersache. Es ist toll, mit welcher Begeisterung und Freude die Kinder schon vor dem Spiel in die Halle kommen. Während der Spiele kennt der Enthusiasmus auch bei den zuschauenden Kindern keine Grenzen. Jeder Punkt im Spiel wird bejubelt. Die Jungen und Mädchen haben bei den Finalspielen sehr gut zusammengespielt. Auch im taktischen Bereich waren schon Grundkenntnisse zu erkennen. Die Regeln sind darauf abgestellt, möglichst alle aktiv in das Spiel einzubinden", kommentiert er seine Erfahrungen.

 

"Es ist vorbildlich, wie an der Regenbogen-Grundschule und der Hans-Christian-Andersen-Grundschule Kinder, Schulleitung, Lehrer und organiserter Sport zusammenarbeiten. Die Westhagener-Volleyball-Pausenliga ist zun Recht Modellprojekt des Niedersächsischen Volleyball Verbandes, und beim Deutschen Volleyball Verband ist sie im August 2010 vorgestellt worden", bedankt sich Jan-Dieter Warntjen bei Kindern und Erwachsenen.

Angelika Jahns (2. von rechts) und Dirk Kinne (2. von links)
Angelika Jahns (2. von rechts) und Dirk Kinne (2. von links)

"Die Volleyball-Pausenliga ist inzwischen ein fester Bestandteil in jedem Schuljahr. Alle Kinder der dritten und vierten Klasse freuen sich auf die Spiele. Und volleyball ist Bestandteil der Sportausbildung der vierten Klassen im ersten Halbjahr". berichtet Dirk Kinne, Sportobmann an der Hans-Christian-Andersen-Grundschule und großer Förderer dieser Idee. www.Andersenschule-Westhagen.de +Volleyball-Pausenliga 2010/2011

 

Landtagsabgeordnete Angelika Jahns - Mitglied im Ausschuss für Inneres und Sport - ist häufig bei Siegerehrungen der Andersen-Grundschule. "Die Pausenliga ist eine sehr unterstützenswerte Aktivität", findet sie. "Sie ist integrativ, Geschlechter übergreifend, fördert die Gesundheit und das soziale Miteinander, es wird Toleranz geübt und verbindet ohne viele Worte - einfach toll", lobt Abgeordnete Jahns die Pausenaktion an den beiden Westhagenern Grundschulen.

 

NVV-Jugendwart und Schirmherr der Kindervolleyballturniere Peter Ibrom aus Wilhelmshaven schwärmt über seine Erfahrungen: "Die Stimmung in der Halle hat mich begeistert. Die Begeisterung war deshalb so groß, weil die Anzahl der Neubürger aus den verschiedenen Ländern, beim Volleyballspiel miteinander kein Problem hatten. Was ich besonders hervorheben möchte, war auch die Disziplin zwischen Schülern und Lehrern während des gesamten Turniers. Auch der Vortrag über die Westhagener Pausenliga bei unserem NVV-Jugendkongress 2008 hat mich begeistert." Und Peter Ibrom ist inzwischen ein ausgewiesener Fachmann und Werbeträger für den Gedanken der Pausenliga geworden: "Meine Begeisterung für die Idee der Pausenliga konnte ich bereits an viele Interessierte weitergeben. Am Käthe-Kollwitz-Gymnasium, an dem ich Volleyball-Arbeitsgemeinschaften gebe, finden Pausenligen in Basketball und Fußball statt. Die Schulen passen ihre Pausenliga dabei ihren Gegebenheiten vor Ort an, aber die Grundidee oder auch die Basis, ist die Westhagener Pausenliga. Ich hoffe, dass weiterhin Schulen gemeinsam mit Vereinen Pausenligen einrichten. Auf jeden Fall werde ich weiterhin die Werbetrommel drehen."

 

Axel Burgdorf vom NVV-Mitgliedergewinnungs-Ausschuss fasst die Meinung der Kommissionmitglieder zusammen: "Die Westhagener Volleyball Pausenliga ist ein besonderer Beitrag, wie schon im Grundschulbereich mit spielerischen Elementen unsere Sportart vermittelt werden kann. Dafür sind aber aktive Lehrkörper und Vereine vor Ort von Nöten. Damit das Modell in anderen Regionen stattfinden kann, müssen diese beiden Rahmenbedingungen stimmen. Bei euch in Westhagen klappt dies besonders gut."

 

Unterstützung durch Presse hilfreich und vorbildlich

Michael Kothe
Michael Kothe

Bei sozialsportlichen und präventiven Aktionen mit Kindern und Jugendlichen spielt die Dokumentation durch die Printmedien eine große Rolle: Ob Fachzeitschriften und Zeitungen, eine sinnnvolle Öffentlichkeitsarbeit trägt die Aktivitäten und Ideen nach außen an Interessierte. In Wolfsburg werden Veranstaltungen der Westhagener Pausenliga und des CVJM besonders durch die Wolfsburger Allgemeine (WAZ) www.waz-online.de, die Wolfsburger Nachrichten (WN) www.newsclick.de und den Wolfsburger Kurier www.wolfsburger-kurier.de seit Jahrzehnten vorbildlich unterstützt. Michael Kothe, Redaktionsleiter der WN: "Was die Pausenliga Westhagens meistert, ist äußerst wichtig für Integration, friedliches Miteinander und reichlich Lebenserfahrung für die Zukunft. Weiter so!".

Carsten Baschin
Carsten Baschin

Carsten Baschin, Chefredakteur der WAZ: "Volleyball gehört zu den meistgespielten Sportarten in Wolfsburg in der Halle und im Sand - da passt die Westhagener Volleyball Pausenliga genau ins Bild. Die Wolfsburger Allgemeine Zeitung verfolgt das Geschehen seit langem und stellen immer wieder fest: Ohne Pausenliga geht's nicht mehr in Westhagen."

 

Oliver Fricke, verantwortlicher Redakteur beim Wolfsburger Kurier, zu Sozialsport und Westhagener Pausenliga: "Ich bin der Meinung, dass sozialsportliche Aktivitäten die Kompetenz von Jugendlichen entdecken und auch fördern helfen. Viele Jugendliche sind sich ob ihres Potenzials wahrscheinlich gar nicht bewusst - vor allem sportliche Aktivitäten tragen dazu bei, dass Jugendliche ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und weiter ausbauen können. Die Arbeit in der Kirche und in Jugendvereinen kann dazu beitragen, dass Jugendliche lernen Konflikte gewaltfrei zu lösen, deshalb ist die Arbeit jener Menschen, die sich um die Zielgruppe bemühen, gleich in welcher Form, nicht hoch genug einzuschätzen."

 

Für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ist es natürlich schön, sich in den Zeitungen im Bild und Text wiederzufinden. Und dies klappt in Wolfsburg wirklich ausgesprochen gut.

Felix Meininghaus
Felix Meininghaus

Seit Jahrzehnten rührt das "volleyball magazin" (vm) www.volleyball.de für sozialsportliche Aktionen des CVJM und die Westhagener Pausenliga die Werbetrommel, so zum Beispiel mit einem ausführlichen Artikel über Beachvolleyball schon 1982. Felix Meininghaus vom vm betont: "Wir haben uns als führendes Fachmagazin im Bereich Volleyball hierzulande nicht ohne Grund bereits mehrfach mit dem Thema Pausenliga gewidmet. Das geschah deshalb, weil wir diese Veranstaltung für vorbildlich halten. Zum einen, weil Kinder auch in der unterrichtsfreien Zeit sinnvoll beschäftigt und spielerisch an ein Leistungs- und Wettkampfsystem herangeführt werden können, zum anderen, weil es eine wunderbare Methode ist, junge Menschen mit der schönen Sportart Volleyball vertraut zu machen. Vereine und Verbände sollten das Instrument Pausenliga unbedingt nutzen, um Talente über die Schule hinaus für Volelyball zu interessieren und sie in die Klubs zu ziehen! Es wäre fatal, aus der dieser Begeisterung kein Kapital zu schlagen!"

Ein Heimspiel für die Wolfsburger CVJMer ist die Unterstützung des CVJM Deutschland (Eichenkreuzsport). Schon unter dem damaligen Sportsekretär Rolf Müller entwickelte sich eine fruchtbare Zusammenarbeit. Ob die Teilnahme bei Deutschen CVJM Meisterschaften, bei Seminaren und Tagungen, bei der Paddeltour zur deutschen Einheit, bei Sport mit deutschstämmigen Spätaussiedlern und anderen Neubürgern, beim Sport im Strafvollzug, beim Lauf für Frieden und Toleranz, bei der Weltdienstarbeit und bei der Fahrradrundfahrt für Straßenkinder - immer hatten die CVJM-Verantwortlichen ein offenes Ohr und viele gute Tipps. Und natürlich wurden diese Aktionen auf deutscher und auf Landesebene beim CVJM Landesverband Hannover in den verschiedenen Publikationen veröffentlicht - so auch die Westhagener Pausenliga. Maren Kockskämper, Leiterin des Referates Kommunikation im CVJM-Gesamtverband in Deutschland aus der Zentrale in Kassel: "Der Trend hin zu mehr Ganztagsschulen, in denen Kinder und Jugendliche viel Zeit verbringen, weckt das Bedürfnis der Schulen, Jugendarbeit in den Schulalltag zu integrieren und Partnerschaften mit Jugendverbänden, wie dem CVJM, einzugehen. Die Westhagener Pausenliga ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das aussehen kann."

Karl-Heinz Stengel (rechts) und Manfred Wille
Karl-Heinz Stengel (rechts) und Manfred Wille

"Die Idee der Pausenliga ist eine sinnvolle und überzeugende Aktion, bei der Schulen, Vereine und andere Gruppen gut zusammenarbeiten können", lobt Karl-Heinz Stengel, Präsident des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Deutschland, das niedrigschwellige Angebot.

"Sicherlich eine gute Idee für CVJM- und kirchliche Gruppen, Konfirmanden- und Kindergarten-Ligen in der Gemeindearbeit durchzuführen", empfahl Karl-Heinz Stengel die Westhagener Pausenliga für Gruppen aus dem kirchlichen und diakonischen Bereich. Der aktive Fußballer war über mehrere Jahre Vorsitzender des Arbeitskreises "Sport" im CVJM Deutschland und ist ehrenamtlicher Vorsitzender der Diakonie in Remchingen.

 

Wie geht es weiter mit Volleyball?

Wie geht es weiter mit Volleyball? Sicherlich ist im Kinderbereich die Pausenliga im Volleyball eine gute Möglichkeit, in Grundschulen wieder den sogenannten "Fuß in die Tür" zu bekommen, Kontakt mit Schulleitungen und Lehrern zu erhalten, Volleyball in der Pause und im Unterricht bekannter zu machen. Erst jetzt hat der Schleswig-Holsteinische Volleyballverband um Rat gebeten. Aber reicht dies aus? Und wie kommen die begeisterten Kinder dann in den organisierten Volleyballsport?

 

Die Spielerinnen und Spieler der "1972-Generation" (Olympische Spiele in München), die auch später Volleyball in Schulen und Vereinen geprägt haben, treten langsam aber sicher ab. Wie gewinnen wir noch mehr Ehrenamtliche für Vereine, wie sprechen wir Sportlehrerinnen und Sportlehrer an, damit verstärkt Volleyball im Unterricht gespielt wird?

 

Ideen, Spielmaterialien und Strukturen im Volleyball müssen sich verändern. "Tabus" und "Denkverbote" darf es nicht geben. Im ACJ/CVJM Buenos Aires spielten die (älteren) Argentinier so, dass der Ball einmal den Boden berühren durfte. Gibt es weitere Regeländerungen, die sinnvoll erscheinen? Oder im YMCA Worcester/Massachusetts haben wir "Walleyball" (Volleyball mit Wand- und Deckenberührungen) in Raquetballcourts gespielt. Das Netz haben wir mit einer "Saugglocke" (Gummistopfer zum Reinigen im Sanitärbereich) an den Wänden befestigt. Walleyball oder etwas ähnliches könnte zum Beispiel auch in Gymnastikräumen (mit anderem Ballmaterial?) gespielt werden. (Aber es erfordert eine hohe Konzentration, da die Bälle schnell die Richtung wechseln!)

 

Es könnten auch Patenschaften für Spielfelder in Schulen übernommen. In der Vorbereitung des Artikels bin ich auf die Idee gekommen, im Ganztagsschulbereich nach Absprache mit den Schulleitungen in den Schulen im nächsten Sommer öfters vorbeizugehen, ein Feld aufzubauen und mit Kindern unverbindlich eine Stunde Volleyball (mit dem "Willeball") zu spielen. Im Schulzentrum Westhagen gibt es zum Beispiel ein Beach-Volleyballfeld. Wir haben auch schon Volleyball für/mit Konfirmanden vor 30 Jahren angeboten. Wohlfahrtsverbände, Kirchen etc. sollten angesprochen werden, wobei beide Seiten von der Zusammenarbeit profitieren müssen. In Wilhelmshaven wurde für den Volleyballnachwuchs ein Benefizkonzert der Bundeswehr durchgeführt ...

 

Über das Spielmaterial für Kinder muss nachgedacht werden. Die Volleyballblase ("Willeball") erscheint im Kindergarten- und Kinderbereich sinnvoll und ist kostengünsitg/kostenlos. Vereine sollten sie dann an Schulen verteilen. Oder noch besser: Gemeinsam mit Kindern und Lehrern erstellen Vereinsvertreter die Volleyblase!!! (Und natürlich die örtliche Presse einladen!) So identifizieren sich die  Kinder gleich mit ihrem "........ball".

 

Wie bekommen wir die Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer vom Wolfsburger Allersee in die Vereine? Aus den Freibädern? Von den Urlaubsstränden?

 

In jeder Ausgabe der NVV-Antenne sollte ein Hinweis auf die verschiedenen Ideen zur Mitgliederwerbung - die natürlich aktualisiert werden müssen - sein, ebenso auf Verbands-Briefen, Plakaten. Jährlich sollten "Reflexions-Tagungen" zum Thema "Mitgliedergewinnung" durchgeführt werden, damit sie als Podium für den Erfahrungsaustausch genutzt werden können.

 

Die Öffentlichkeitsarbeit in den Vereinen muss verstärkt (und verändert?) werden.  Nur über Punktspiele, Sieg und Niederlage zu berichten, reicht nicht mehr aus. Es gibt viele Angebote und Veranstaltungen wie Volleyballcamps, gemeinsame Aktionen mit Partnern ("Vernetzung"), soziale Aktionen, Zeltlager, Sportandachten usw., über sie muss ebenso etwas in der Zeitung stehen. Dies ist natürlich mühselig und manchmal auch frustierend, wenn Artikel und Fotos nicht abgedruckt werden - aber nicht aufgeben. Vielleicht sollten die Verantwortlichen einmal direkt in die Redaktion gehen und die Situation Redakteuren schildern.

 

Aber auch über die Form von Mitgliedschaften in den Vereinen und im Verband muss nachgedacht werden: Sozialbeiträge, Saisonbeiträge, Übernahme von Patenschaften, Volleyballkurse usw.

 

Der Spielbetrieb ist in die Jahre gekommen. Die Fahrtstrecken werden immer länger. Warum manchmal nicht wieder der "Dreier-Spieltag"? Oder manchmal der "Ein-Spieltag" am Wochentag bei Teams aus derselben Stadt (Schiedsgericht?). Oder am Sonntagnachmittag? In Stockholm wurde dies mit Erfolg praktiziert. Oder ein "Großspieltag" mit mehreren Mannschaften aus einer Liga auf mehreren Spielfeldern am selben Ort? Im YMCA Worcester haben wir uns vor der Saison getroffen und die Teams in zwei Niveaustufen ohne Auf- und Abstieg einteilt. Und dann ging es los. Eine "Kirchenliga"? Eine "Kindergarten-Liga"? Oder eine "Konfirmanden-Liga? Eine "Senioren-Liga" mit anderem Ballmaterial und anderen Regeln? Warum kein Unentschieden?

 

Ein buddhistisches Sprichwort sagt: "Wenn Geld spricht, schweigt die Wahrheit." Lassen wir die Wahrheit sprechen!?

 

Und zuletzt ein wirklich riesengroßes DANKESCHÖN an die Kids, die erwachsenen Unterstützer in Schulen, Organisationen, Ämtern, Vereinen, Verbänden, Redaktionen ...... für die exzellente Zusammenarbeit!!!!! Da macht "Arbeit" wirklich Spaß!

 

Manfred Wille

 

P.S. Bei Ergänzungswünschen usw. die E-Mail-Adresse: westhagener-pausenliga@t-online.de.

 


Wie wird ein "Willeball" hergestellt?

Informationen zum Pausensport und zur Westhagener Pausenliga
In der 32-seitigen Broschüre werden wertvolle Tipps zum Pausensport und zur Durchführung von Pausenligen aus der Sicht von Schulen und Vereinen gegeben. Totos, Kommentare und Handzettel für Schülerinnen und Schüler vervollstädnigen die informative Handreichung.
Infos zur Westhagener Pausenliga und Pau
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Symposium des Deutschen Volleyballverban
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