Und er fährt und fährt und fährt: Chiang Mai im Norden von Thailand ist ein El Dorado für Lieberhaber alter Volkswagen - auch der Schweizer Honoralkonsul Marc-Henri Dumur und seine Frau Luxami Utalpol fahren seit Jahrzehnten VW-Käfer - „Mich haben die VW-Käfer noch nicht im Stich gelassen – ich bin richtig dankbar“

Luxami Utalpol (links) und Marc-Henri Dumur mit ihrem VW-Käfer
Luxami Utalpol (links) und Marc-Henri Dumur mit ihrem VW-Käfer

(03.01.2023) Und er fährt und fährt und fäahrt: Chiang Mai im Norden von Thailand ist ein El Dorado für Liebhaber von alten Volkwagen. Häufig fahren alte VWs auf den Straßen der wunderschönen Stadt und es gibt Treffen von Sammlerinnen und Sammlern dieses beliebten Autos auf Parkplätzen der ehemaligen Königsstadt. Selbst als Bars und Verkaufsstände sind alte Bullis noch im Einsatz. Es gibt sogar einen VW-Käfer-Club (Beetle Bug), der viele Vereinsveranstaltungen und Treffen durchführt und ein eigenes Clubheim hat

 

Auch der Schweizer Honorarkonsul für Nordthailand Marc-Henri Dumur fährt seit Jahrzehnten begeistert VW-Käfer. Aufgewachsen ist er allerdings in der deutschsprachigen Schweiz in Zürich, und in Luzern hat er das Hotelgewerbe von der Pike auf gelernt. Schon damals fuhr er Volkswagen. „Von meinem ersten Lohn.“ Dazu kamen noch Praktika in den Niederlanden und in Mexiko. Deshalb spricht der Weltbürger vom Züricher See (oder besser Zürich See?) neben Deutsch und Französisch auch Englisch, Thailändisch, Holländisch und etwas Spanisch.

 

Nach Thailand kam er 1988, in die Metropole und Hauptstadt Bangkok und wurde mit 31 Jahren Manager eines großen Hotels. Dort verliebte er sich in seine Frau Luxami Utalpol und wieder in VW-Käfer, schwärmt er im Gespräch mit der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Beide kauften sich einen Käfer Baujahr 1970 und fuhren mit ihm in den Süden des Landes nahe der malaysischen Grenze nach Hat Yai zu seiner nächsten Arbeitsstelle. Als er dann ein Hotel in Chiang Mai übernahm, legten sie natürlich die gut 1.600 Kilometer lange Strecke dorthin mit ihrem VW-Käfer. Mehrere Stationen in renommierten Hotels folgten für den erfolgreichen Manager – und immer waren seine Käfer aus Wolfsburg dabei. Denn mittlerweile hatte das schweizerisch-thailändische Ehepaar den 1971 gebauten VW-Käfer der Schwiegereltern übernommen.

 

Für Marc-Henri Dumur sind seine Volkswagen keine Ausstellungsstücke. „Jede Woche sind wir mit den Autos unterwegs.“ Sie sind ein beliebtes Fotomotiv für Einheimische und Touristen. „Besonders Chinesen machen gern Selfies mit den Käfern und mir an Tankstellen. Da werde ich dann ja noch ein Fotomodell“, erzählt er schmunzelnd. Natürlich nutzt er sie beim Einsatz für seine Tätigkeit als Honorarkonsul. In Thailand leben rund 10.000 Schweizerinnen und Schweizern und sind damit die größte Gruppe von Eidgenossen in Asien. „Da gibt es viel zu tun.“ Rentenfragen, Visumsanträge und vieles mehr für Schweizer und ihre Familienangehörigen. „Manchmal muss ich leider zum Gefängnis fahren und Häftlinge betreuen.“

Marc-Henri Dumur referiert im Rotary Club West
Marc-Henri Dumur referiert im Rotary Club West

Der Schweizer Staatsbürger ist fest verwurzelt in der Gesellschaft von Chiang Mai. So arbeitet er im Rotary-Club West aktiv mit, im Schweizer Verein „Swiss Lanna Society“ und in der Stiftung für die „Erziehung von Kindern aus ländlichen Gegenden“ (Foundation for the Education of Rural Children). Natürlich hat er den Wolfsburger Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) bei der „symbolischen Welle für junge Menschen um die Welt“ unterstützt. „Ganz selbstverständlich bei so einer tollen Aktion in der Hauptstadt von Volkswagen.“ Und er ist Mitglied im Verein „Classic Cars of Chiang Mai“ für Oldtimer und Youngtimer. „Wir sind schon bis nach Laos gefahren“, berichtet er stolz.

„Mich haben die VW-Käfer noch nicht im Stich gelassen – ich bin richtig dankbar“, zieht der leidenschaftliche Oldtimer-Fan ein begeistertes Fazit. „Bei Überschwemmungen kann ich problemlos durch die tiefen Wasserpfützen fahren.“ Wichtig für ihn ist, dass die Autos pflegeleicht sind. „In Chiang Mai gibt es alle Ersatzteile und Mechaniker, die das notwendige Fachwissen haben.“ Bis zur Regenzeit im Juli haben Luxami Utalpol und Marc-Henri Dumur noch einige Fahrten in der näheren und weiteren teils sehr bergigen Umgebung vor. „Wir freuen uns auf diese Touren.“